U14-1 chancenlos gegen Rheinstars Köln

ETB – Rheinstars Köln 59:101

Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt. Gerade einmal vier Minuten entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe (also im bildlichen Sinne, auf dem Spielfeld war Essen körperlich wieder einmal deutlich unterlegen). Als in der vierten Spielminute beim Spielstand von 8:8 Essens Führungsspieler Neo sein drittes persönliches Foul gepfiffen bekam und auf der Bank Platz nehmen musste, ging dann allerdings gar nichts mehr. Gerade einmal Max und Svea konnten bis Viertelende noch punkten, aber weder den Kölner Offensivrun verhindern, noch das Team aus einer länger anhaltenden Kollektivstarre befreien. Den fünf Essener Punkten stellte Köln satte 22 entgegen und führte nach zehn Minuten 30:13.

Angeführt von ihrem unfassbar schnellen Ausnahmetalent Davi Remagen, begleitet von starken Flügelspielern und unerreichbaren Centern, spielte Köln geschickt seine Stärken unter den Körben aus und ließ Essen selbst im Fast Break beinahe stehen. Und wenn man sich im Ansatz müde gelaufen hatte, wurde einfach komplett gewechselt und es ging munter weiter. Das zogen die Gäste bis zum Ende durch und entschieden die Viertel überlegen mit 17:28, 14:25 und 15:18 aus Essener Sicht zum überdeutlichen Endstand.

Dennoch waren die ETBler enttäuscht. Einer Niederlage hätte man zugestimmt. Köln wieder einmal ein Gegner mit prall gefüllter Bank, mit diversen WBV-Kaderspielern und Spielern, die bereits in der JBBL aktiv sind. Hervorragend ausgebildet und aus einem Pool entsprungen, der den Verein sechs (!) U14 Teams an den Start bringen lässt. Das Spiel musste Essen nicht gewinnen. Aber die Art und Weise, in der sich die Spieler beugten, war doch ungewöhnlich. Hatte man in anderen Spielen als Team gezeigt, dass man auch ohne Neo performen und gewinnen kann, ging in diesem Spiel kein Ruck durch die Mannschaft. Einzig Noah-Su hielt aus Sicht seiner Trainer nach Kräften gegen, aber alle anderen zeigten Schwächephasen, die man sich in dem Spiel nicht hätte leisten dürfen. Durch den frühen Foultrouble und seinen geschwollenen Knöchel in die Schranken gewiesen, wurde Neo, im Schnitt mit dreißig Punkten am Ergebnis beteiligt, bei 2 Punkten gehalten, was die Höhe der Niederlage erklären mag. Es macht aber über die reine Punktezahl auch deutlich, wie sehr das Team von ihrem Leader abhängig ist. Max war zwar in der Lage, seine gewohnt starke Offensive abzurufen, aber das reichte für ein ausgeglichenes Spiel nicht. Auch wenn die Coaches eine schwache Einstellung ihres Teams monierten, könnte es auch sein, dass bei den meisten gegen ein solch dominantes Team einfach nicht mehr drin ist. Körperlich, technisch und auch mental.

Die U14-1 wird auf ihren Platz verwiesen und der ist nun sicher in der Down Gruppe der Regionalliga. Nach der Vorrunde hat man sich mit einem jungen, kleinen und ligaunerfahrenen Kader einen respektablen siebten Tabellenplatz erspielt. Daran wird auch das abschließende Treffen auf den Tabellenführer nichts ändern. Um die Westdeutsche Meisterschaft hätte man wohl kaum mitgespielt, daher kann Essen „Runde zwei“ jetzt auch nutzen, um die Spieler individuell weiter zu entwickeln und gerade die Jüngeren Erfahrungen sammeln zu lassen.

„Wir haben den Kids vor dem Spiel gesagt, gegen Köln zu verlieren wäre nicht schlimm, aber wir wollen uns gut verkaufen. Das ist uns leider nicht gelungen. In der Defense wurde viel zu wenig am Mann gearbeitet und in der Offense lief der Ball nur gut, weil ihn jeder möglichst schnell wieder loswerden wollte. Spiegelt leider die Trainingshaltung der letzten Wochen…“

so die beiden enttäuschten Coaches nach dem Spiel.

Photo: Noah-Su zeigte ein gutes Spiel. Hier beim Freiwurf.