U10 verliert packendes Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten Basket Duisburg

Das Team um Trainer Gerrit wollte am vergangenen Samstag den Sack um die Meisterschaft in der Oberliga eigentlich quasi zu machen. Mit vielen hochkarätigen Freundschaftsspielen und einem Vorbereitungsturnier über die Winterpause sollte die Ampel eigentlich gegen den Tabellenzweiten auf Sieg gestellt werden, jedoch kam heute alles ein bisschen anders. Man wusste natürlich genau, auf wen man mit Basket Duisburg treffen würde. Der dreimalige Oberligameister in Folge hatte die empfindliche Hinspielniederlage (mit 33 Punkten Differenz) offenbar verdaut und wollte es diesmal besser machen, leider mit Erfolg. Sie verfügen über den wohl dominantesten Spieler in der gesamten U10 Westdeutschlands, der in seinen bisherigen Spielen im Schnitt mehr als 60 Punkte pro Partie auflegte. Im Hinspiel hatte der ETB ihn noch bei „nur“ 38 Punkten halten können und damit einen ungefährdeten Sieg eingefahren, doch an diesem Spieltag verbuchte Joris wieder einmal 64 Punkte allein. Nun zum Spielverlauf.

Der ETB startete in der Offensive spielerisch gut und setzte von Anfang an um, was sie sich vorgenommen hatten. Leider fehlte insbesondere in den ersten beiden Achteln durch erstaunlicherweise sichtliche Nervosität ein wenig das Wurfglück. Der Fastbreak sowie auch schön herausgelaufene Backdoorcuts über Bennett und Luca funktionierten tadellos, jedoch verlegten die Jungs des ETB zunächst ein ums andere Mal einfache Korbleger. So lief man relativ schnell nach zwei Spielabschnitten einem 26 zu 15 Rückstand hinterher. Joris war von der Defense des ETB einfach nicht zu stoppen. Philip tat alles in seiner Macht stehende, doch selbst wenn er es schaffte, den einen Kopf größeren Ausnahmepieler zu einem Fehlwurf zu zwingen, setzte dieser immer wieder konsequent nach und verwandelte zweite Chancen. Zudem nahm Basket Duisburg unseren Spielmacher Devin fast völlig aus dem Spiel, indem sie den 3 Köpfe größeren Joris in der Verteidigung gegen ihn stellten.

Im 3/8 saß Joris dann auf der Bank und es wurde sofort deutlich, dass Basket Duisburg ohne ihren Bigman, der gefühlt Aufbau, Flügel und Center spielte sowie die gesamte ETB-Mannschaft alleine verteidigte, nichts entgegen zu setzen hatten. Angeführt von Philip (10) und Max (12) startete der ETB somit einen 12 zu 2 Run und kam wieder auf 2 Zähler heran. Eine ungewohnte Situation schlussendlich mit einem 4 Punkterückstand in die Halbzeit zu gehen. Auch in der zweiten Halbzeit ging es Schlag auf Schlag. Die verlegten Korbleger fanden nun viel hochprzentiger ihr Ziel. Insbesondere Bennett (Topscorer mit 23) und Luca (17) übernahmen hier Verantwortung. Es war klar, dass Joris, der weiterhin nicht in den Griff zu bekommen war, noch ein Achtel pausieren müsse. Dies tat er dann im 6/8, doch ausgerechnet hier zeigte der ETB eine kleine Schwächephase und gestaltete das Spiel lediglich ausgeglichen, anstatt sich einen Vorsprung herauszuspielen.

Am Ende musste man sich nach einem packenden und würdigen Spitzenspiel denkbar knapp mit 77 zu 73 geschlagen geben und muss nun jedes weitere Spiel gewinnen, wenn sie sich die Oberligameisterschaft sichern wollen. Erwähnen möchten wir an dieser Stelle noch den sehenswerten Schlusspunkt für dieses tolle Spiel. In letzter Sekunde feuerte Devin einen Wurf weit hinter der Erwachsenendreierlinie ab und versenkte ihn mit Ablauf der Spielzeit. Wenigstens noch ein kleiner Jubel trotz der ersten Saisonniederlage.

Es spielten: Bennett (23), Luca (17), Max (12), Philip (10), Devin (7), Akin (2), Gabriel (2) und Konstantinos

Der Kommentar von Trainer Gerrit:

„Dieses Spiel ist für mich sehr schwer zu bewerten, weil wir heute das erste Mal ganz böse am eigenen Leib erfahren haben, was die neuen Miniregeln, die ich weitestgehend positiv sehe, unter anderem auch anrichten können. Darauf komme ich gleich noch zurück. Zunächst möchte ich sagen, dass wir keinen Grund haben enttäuscht zu sein. Rein spielerisch war es in der Offensive unser bestes Spiel der Saison. Die Jungs haben einen sehr erwachsenen und tollen Basketball aufs Parkett gelegt und haben sich ein großes Lob verdient. Es ist richtig, wir haben leider am Anfang etwas nervös agiert und ein Achtel, in dem Joris draußen war, nicht ausgenutzt. Das waren unsere Fehler, die sicherlich zur Niederlage beigetragen haben, aber das passiert.

Nun kommen wir aber zum bitteren Teil. Es ist seit dieser Saison streng verboten zu doppeln, geschweige denn auch nur in die Helpside-Defense zu gehen. Normalerweise muss dies nach Ermahnung durch den Schiedsrichter jedes Mal mit einem technischen Foul, einem Punkt für den Gegner plus Einwurf geahndet werden. Dies hat uns in gleich zweierlei Hinsicht das Genick gebrochen und das ärgert mich wirklich maßlos. Auf der einen Seite haben wir einen 2 Köpfe größeren Joris, der in der Verteidgung einfach nonstop unter dem eigenen Korb in der Helpside-Defense stand und es somit oftmals meinen Jungs unmöglich war zum Korb zu ziehen, wenn sie ihre eigenen Verteidiger geschlagen haben. Ich habe Devin extra von Anfang an angewiesen in die unterste Ecke des Spielfeldes zu gehen, um Joris mit aus der Zone zu ziehen, weil er ja laut Regelwerk eng an ihm dran bleiben muss, jedoch war dem nicht so. Er stand permanent in der Help unterm Korb. Das habe ich direkt nach dem 1/8 beim Schiedsrichter angesprochen und im weiteren Spielverlauf mehrfach drauf hingewiesen. Es gab nicht einen einzigen Pfiff. Da frage ich mich, wofür wir dann Miniregeln haben, wenn es niemanden interessiert. Darüber habe ich auch mit dem Schiedsrichter, den ich schon viele Jahre kenne, hinterher gesprochen und er hat das auch eingesehen. Bringt uns natürlich jetzt nix mehr. Und auf der anderen Seite kann man einen Spieler wie Joris eigentlich nur stoppen, wenn man ihn doppelt, was wir eben regelkonform nicht getan haben. So verlierst du dann ein Spiel gegen eine eigentlich schlechtere Mannschaft durch einen einzigen Spieler, der von 77 Punkten 64 macht und im Spiel wenn überhaupt 3 Mal den Ball gepasst hat. Das hat mit Basketball wenig zu tun und ist eine Auswirkung der neuen Miniregeln. Das sollte so einfach nicht sein. An meine Jungs kann ich nur sagen Glückwunsch zur besten Leistung der Saison. Mehr ging nicht an diesem Tag.“