Metropol-Niederlage in Bonn nach Verlängerung

Nun hat es die Overtime-Könige der letzten NBBL-Saison selbst erwischt: Die Metropol Baskets Ruhr verloren ihren Saisonauftakt in der U19-Bundesliga mit 74:79 (70:70, 35:29) nach Verlängerung beim Team Bonn/Rhöndorf. Im Telekom Dome musste die fünfminütige Overtime die Entscheidung bringen. Bereits am kommenden Sonntag hat die Ruhrgebiets-Auswahl in der Vestischen Arena die Chance zur Wiedergutmachung. Dann gastieren die RheinStars Köln bei den Metropol Baskets Ruhr (14:30 Uhr), die ihrerseits auch das Saisondebüt zu Hause gegen die Phoenix Hagen Juniors nach Verlängerung verloren. Zuvor werden die Metropol YoungStars ihr JBBL-Heimdebut gegen Göttingen geben, ebenfalls in der Vestischen Arena (11:30 Uhr). 20 Stunden zuvor startet das JBBL-Team in Bremerhaven in die Saison.

In der Verlängerung ging der U19 der Metropol Baskets im Telekom Dome die Luft aus. Nur noch ein Freiwurf von Erik Neusel, ein Korbleger mit Foul von Topscorer Felipe Galvez Braatz und ein weiterer Freiwurf von Valentin Bredeck gelang dem Team vom Trainer-Trio Thorsten Morzuch / Petar Topalski / Yannick Foschi. Da führte Metropol noch 74:73. Dann kassierte Alexander Winck sein 5. Foul, Metropol fehlte dadurch in der Crunchtime der effektivste Spieler. Die Offensive-Verantwortung lastete auf den Schultern von Felipe Galvez Braatz, doch Noah Litzbach war für Bonn treffsicherer an der Linie.

Das erste Viertel (16:13 für Bonn) erinnerte an die Vorsaison, als Metropol in Bonn nur 45 Punkte markierte und verlor. Mitte des zweiten Viertels führten die Gastgeber dann schon 27:17, als MBR seine beste Phase startete. Keinen Bonner Feldkorb ließ Metropol mehr zu, legte einen 18:2-Run hin und ging mit einer 35:29-Führung in die Kabine. Doch in der Endabrechnung sollte sich da rächen, dass zu viele einfache Korbleger nicht ihren Weg in die Bonner Reuse gefunden hatten. Am Ende hatte MBR eine Feldwurfquote von nur 32 Prozent (23/73), Bonn/Rhöndorf war mit 37 Prozent (22/60) knapp besser, konnte aber 8 Punkte mehr an der Freiwurflinie erzielen.

Auf 43:34 wuchs der Vorsprung nach dem Seitenwechel für Metropol. Als dann Bonns Leistungsträger Marc Klesper mit Krämpfen vom Feld musste, schien das Momentum auf Seiten der Ruhrgebietler zu sein. Doch genau das Gegenteil trat ein: Das Team von Christian Mehrens spielte nun fast nur noch über Center-Neuzugang Noah Litzbach. Der Ex-Frankfurter, vor zweieinhalb Jahren in der JBBL mit Eintracht Frankfurt Deutscher Meister und im Halbfinale von Ulm Metropol-Bezwinger, war fast nicht mehr zu stoppen. Einen 21:0-Lauf legte der Gastgeber aufs Parkett und drehte bis ins letzte Viertel das Match zum 55:43.

Doch die Metropol Baskets Ruhr zeigten Moral: Angeführt von Alexander Winck und Felipe Galvez Braatz kam MBR Punkt für Punkt heran, Galvez Braatz glich zum 66:66 aus, Winck markierte 30 Sekunden vor Ende gar die 68:67-Führung. Doch Bonn konterte mit einem Dreier. Galvez Braatz behielt dann 14 Sekunden vor dem regulären Ende an der Freiwurflinie die Nerven, versenkte zum 70:70. In der Verlängerung machte der mit 28 Punkten beste Werfer des Spiels, Noah Litzbach, den Telekom-Sack aber zu. In der zweiten Halbzeit schaffte es Metropol nicht, das Scoring auf mehrere Schultern zu verteilen. Das Guard-Duo Galvez Braatz und Winck markierte 30 der 35 Metropol-Punkte in der zweiten Hälfte, Janne Bromisch steuerte die übrigen 5 Zähler bei.

  

Fotos: Alexander Winck (5) und Felipe Galvez Braatz (4) erzielten 30 von 35 Metropol-Punkten in der zweiten Halbzeit.

Metropol leckte nach dem Spiel seine Wunden, hatte einen möglichen Auswärtssieg hergegeben. Die kurzfristigen Ausfälle der Stammspieler Nils Peters und Luca Gerke waren mit ausschlaggebend für die Pleite des letztjährigen Aufsteigers. So muss das Kooperationsteam von ETB SW Essen, Citybasket Recklinghausen und VfL AstroStars Bochum sowie der Juniorpartner BSV Wulfen, RuhrBaskets Witten und Sterkrade 69ers weiterhin auf einen Sieg in der NBBL gegen das Team Bonn/Rhöndorf warten.

Metropol: Felipe Galvez Braatz (25/4, 7 Steals), Alexander Winck (24/1, 9 Rebounds), Janne Bromisch (5), Valentin Bredeck (1, 4 Assists), Noah Wierig (3/1), Philipp von Quenaudon (0, 5 Rebounds), Erik Neusel (12, 7 Rebounds), Din Pobric (2), Leonard Kröner (0, 4 Rebounds), Lennard Kaprolat (2), Nils Charfreitag (0, 5 Rebounds)