JBBL erobert Tabellenspitze zurück
Einen überraschend starken Auftritt zeigte das JBBL-Team der Metropol Baskets Ruhr am vergangenen Sonntag. Mit den Piraten Hamburg kam der amtierende Tabellenführer der Hauptrunde Nordwest in die Essener Helmholtz-Halle – und wurde prompt abgelöst. Einen überzeugenden und in der Höhe verdienten 86:66-Sieg feierte das Team von Philipp Stachula und Pit Lüschper, und holte sich damit die Tabellenspitze zurück.
Dabei ging die Ruhrgebietsauwahl eher als Underdog in das Spitzenspiel. Ohne den verletzten Topscorer Lennard Kaprolat und den erkrankten Fynn Dallinga erwartete man besonders im Rebound fehlende Manpower. Doch das verbliebende Team sollte die rund 100 Zuschauer eines besseren belehren. Der Start der Partie war vor allem von starker Verteidigung und vergebenen Chancen geprägt. Beim Stand von 4:8 nach 7 Minuten sah es nach einer Low-Scoring-Begegnung aus. Beide Teams schenkten sich nicht viel, mit 12:10 endete der erste Durchgang.
Doch wenig später zündete das Metropol-Team ein wahres Offensivfeuerwerk ab. Patrick Liebert und Din Pobric leiteten einen 17:5-Lauf in den ersten vier Minuten des zweiten Viertels ein. Bereits der Spielaufbau der Piraten wurde früh unterbunden, nur ssehr selten kamen die Gäste aus dem Norden zu guten Abschlusschancen. Vorne wurde eine gute Mischung aus Penetrations und Würfen von außen gefunden. So lag der Tabellenführer zur Halbzeit bereits mit 41:22 zurück.
Das nun hohe Tempo des Spiels zog sich auch weiter in die zweite Halbzeit. So entwickelte sich im dritten Viertel ein hektisches Run-and-Gun-Spiel, aus dem keine der beiden Mannschaften einen Vorteil ziehen konnte. Andreas Vasiliu bewies ein starkes Gefühl für die Situation und erzielte 15 der 21 Metropol-Zähler in dieser Periode. Kurz vor der Viertelpause holten die Hamburger Gäste das Momentum jedoch zurück auf ihre Seite. Zwölf Punkte, davon neun vom starken Spielmacher Semjon Weilguny, brachten die Piraten wieder auf zwölf Punkte heran.
In den letzten zehn Minuten war beim Tabellenführer dann aber endgültig die Luft raus. Ein weiterer starker 19:4-Run der Metropol-Youngster sorgte für die Vorentscheidung nach fünf Minuten. Din Pobric und Luca Michels von der Freiwurflinie gingen mit der größten Punkteausbeute aus dieser Phase heraus. Aber auch Ivan Pehar konnte noch seine ersten JBBL-Punkte erzielen. Am Ende steht ein starker 86:66-Sieg für die Ruhrgebietsauswahl. Über das ganze Spiel konnte mit hoher Intensität und starkem Einsatz agiert werden. So wurden die Piraten gar nicht erst ins Spiel gelassen und völlig verdient als Tabellenerster abgelöst. „Die Mannschaft hat Charakter bewiesen und gezeigt, dass sie auch größere Ausfälle gut kompensieren kann“, resümiert Coach Philipp Stachula. Solche Vorstellungen sollten bereits ein Vorgeschmack auf die Playoffs sein, für die man dank des Sieges nun wieder in bester Ausgangslage steht.
Metropol: Michels (15), Liebert (13), Noori (0), Brozio (0), Altekruse (14), Pehar (2), Severing (dnp), Pobric (17), Vasiliu (17), Klenn (dnp), Charfreitag (8), Schrudde (17)