NBBL-Team mit blow-out-Sieg in Gießen: 105:79!

Das ist ein Ausrufezeichen! Mit einem mehr als beeindruckenden 105:79 (60:28)-Auswärtssieg bei der Roth Energie Basketball-Akademie Gießen 46ers melden sich die Metropol Baskets Ruhr im Kampf um die Playoff-Plätze in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) zurück. In der Bundesliga-Halle des Erstligisten Gießen 46ers lieferte das U19-Bundesliga-Team des Kooperationsprojektes von ETB SW Essen, Citybasket Recklinghausen und BSV Wulfen sein bisher beste Saisonspiel ab. Vor allem die erste Halbzeit (60:28) war zum Zungeschnalzen. Durch den Erfolg rückte Metropol wieder auf Platz vier vor, hat den direkten Vergleich mit Gießen 2:0 gewonnen. Aber Achtung: Von hinten drückt das Team Bonn/Rhöndorf, das dem Tabellenzweiten Phoenix Hagen Juniors die dritte Pleite in Serie beibrachte. Und gegen Bonn hatte Metropol zweimal das Nachsehen.

Das Metropol-Trainerduo Bill Paterno und Predrag Radanovic war am Sonntag zurecht stolz auf die Leistung seines Teams. Zwei Akteure ragten dabei heraus: Center Finn Fleute bewies mit 23 Punkten, warum er für das Allstar-Match der NBBL am kommenden Sonntag in Göttingen nominiert wurde. Zweimal versenkte er mit einem krachenden Dunking den „Molton“ in der Gießener Reuse. Und Metropol-Spielmacher Felipe Galvez Braatz, der nach seiner Wechselsperre erst sein drittes NBBL-Match bestritt, gab schon einmal eine Bewerbung für das Allstar-Weekend 2019 ab: Der 17-jährige Dorstener sammelte 31 Punkte, kam auf eine Effektivität von 35, versenkte allein in der ersten Halbzeit vier Dreier bei fünf Versuchen. Am Ende waren es sieben Dreier bei zwölf Versuchen.

Beim Sprungball stand alles auf Null. Dann fegte ein Metropol-Orkan durch die Halle Ost.

Gießen, das das Hinspiel in Wulfen erst in der Overtime verloren hatte, hatte vor allem in den ersten 20 Minuten dem Metropol-Orkan nichts entgegenzusetzen, obwohl BBL-Akteur Bjarne Kraushaar aufgeboten wurde. Er verletzte sich früh und konnte dem Gastgeber nicht mehr helfen. So trugen Tim Uhlemann (23 Punkte) und Lucas Mayer (17 Punkte) die Hauptlast des Gießener Offensivspiels. Das fand vor allem in der zweiten Halbzeit statt, als endlich auch die Dreier der Mittelhessen fielen. Aber immer wieder konterte die Ruhrgebiets-Auswahl die Bemühungen der 46ers, das Resultat zu verkürzen. Ob Dreier von Philipp von Quenaudon und Fabian Berens oder die Korbleger von Luca Gerke – immer hatte Metropol mit seiner tief besetzten Bank eine Antwort. Topscorer Till Hornscheidt zauberte vor allem zum Auftakt des Matches, hielt Metropol zu Beginn auf Augenhöhe mit Gießen. Ihr NBBL-Debüt gaben die beiden Wulfener Alexander Winck und Lakki Sinnathamby – aber alle hatten ihren Anteil am Sieg wie auch Moritz Rieken, Semih Sehovic, Jason Isanza oder Erik Neusel, der für den dritten Metropol-Dunking am Sonntagnachmittag sorgte.

Bei einer Trefferquote von 56 Prozent bei den Drei-Punkte-Würfen, 61 Prozent bei den Zwei-Punkte-Würfen und 82 Prozent bei den Freiwürfen, einer Reboundüberlegenheit von 40:26 konnte der Sieger in der Sporthalle Ost in Gießen nur Metropol Baskets Ruhr heißen. Am kommenden Wochenende vertritt Finn Fleute die Metropol Baskets Ruhr beim Allstar-Weekend von BBL und NBBL in Göttingen, die Bundesliga hat spielfrei. Am Samstag, 20. Januar, müssen die Metropols aber selbst wieder nachlegen, wenn Spitzenreiter Bayer Leverkusen in der Vestischen Arena Recklinghausen gastiert.

Metropol: Felipe Galvez Braatz (31/7, 6 Assists), Alexander Winck (6, 4 Assists), Philipp von Quenaudon (7/1), Lakki Sinnathamby, Luca Gerke (8, 4 Assists), Moritz Rieken (6), Jason Isanza (2), Finn Fleute (23, 8 Reb.), Erik Neusel (2, 5 Reb.), Semih Sehovic (2), Till Hornscheidt (10, 7 Reb.), Fabian Berens (8/2)