Nervenkitzel pur bei Last-Secound-Sieg der U16-1!

Es war eine spezielle Ausgangssituation für Spieler und Trainer. Denn B-Lizenzinhaber Dhnesch Kubendrarajah, der normalerweise an der Seitenlinie sitzt, musste leider aufgrund eines anderen zu betreuenden Spiels passen. U10-1 Trainer Gerrit Krone sprang für ihn ein und sah sich vor eine schwierige Aufgabe gestellt. Gleiches galt auch für die Spieler, denn bisher hatte Team und Trainer noch nie zusammengearbeitet. Spielsysteme, individuelle Fähigkeiten am Ball etc. waren dementsprechend völlige Unbekannte für Trainer Gerrit und auch die Spieler wussten nicht, was auf sie zukommt, wer wieviel Spielzeit bekommt, welche Ansagen gemacht werden etc. So gab es eine längere Vorbesprechung, wo abgeklopft wurde, was wichtig über einander zu wissen war, denn BG Duisburg West stand ebenso wie der ETB zu diesem Zeitpunkt bei 2 Siegen und 2 Niederlagen. Also eine Aufgabe, die nicht leicht werden würde, die es aber zu erledigen galt. Alle waren sich einig, dass es am Ende nicht heißen sollte: „Wir haben nur verloren, weil unser Trainer nicht da war“. Und mit eben diesem Feuer gingen die Jungs des ETB in die Partie. Die Vorgabe war den Korb zu attackieren, sich mit Distanzwürfen bedeckt zu halten und generell schnell zu spielen, um sich auf die Basics zu konzentrieren. Möglichst wenige komplizierte Dinge sollten ausprobiert werden, um es nicht unnötig schwer zwischen Coach und dem Team zu machen. Dies versuchten die ETB Korbjäger auch umzusetzen und starteten angeführt vom heute glänzend aufgelegten Nr.9 (Topscorer mit 29) gut ins Spiel. Den Korb zu attackieren funktionierte zunächst gut, zumal einige Pick and Rolls zu guten Abschlüssen in Ringnähe führten und sich der ETB schnell mit 9 zu 4 positionierte. Leider stellte sich Duisburg relativ schnell auf die häufig genutzten Plays ein und kamen mit einigen Steals zu schnellen Punkten. Punktestand nach dem ersten Viertel: 17 zu 18 gegen den ETB.
Im zweiten Viertel verloren die Spieler des ETB komplett den Faden. Es wurde ersichtlich, dass manche Spielerkombinationen nicht die waren, die sonst zusammen auf dem Platz standen. Völlig konfus in der Defense schien der ETB, bei dem auf einmal die Zuteilung der Gegenspieler völlig unklar schien. Eine schnelle Auszeit sollte das Problem lösen, doch Fehlanzeige. Mit einfachem Hand-Off-Basketball hebelte BG Duisburg West die Verteidigung des ETB ein ums andere Mal aus und entschied das zweite Viertel mit starken 11 zu 27 für sich, hin zu einem enttäuschenden Halbzeitstand von 28 zu 45 aus Sicht des ETB.
„Ich habe in der Halbzeitpause lange mit den Jungs gesprochen, sie versucht mit in meine Überlegungen und das Coaching einzubinden. Ich habe sie gefragt, woran es gerade liegt, da wir spielerisch und technisch aus meiner Sicht nicht schlechter waren. Ich habe sie gefragt, ob es Spieler gibt, die ihrer Meinung zu viel oder zu wenig spielen. Wir haben offen gesprochen und uns für die zweite Halbzeit eingeschworen. Was dann passiert ist, habe ich in meiner noch Kurzen Laufbahn als Trainer bisher noch nicht erleben dürfen“, so Trainer Gerrit zur Halbzeitpause.
Der ETB kam sichtlich verbessert aus der Pause und konnte sich in der Verteidigung fangen. Die Abstimmung verlief deutlich präziser und die Hand-Offs wurden besser verteidigt. Dennoch kamen sie nicht näher an den Gegner heran und gingen mit einem uneinholbar scheinenden 18 Punkte Rückstand (!) ins letzte Viertel, eine schwere Hyptohek.
„Ich habe ihnen gesagt, entweder wir gehen jetzt hier richtig unter, oder wir reißen jetzt Duisburg den Allerwertesten auf“ so Trainer Gerrit.
Auch wenn sie das bisher in keinem Spiel vorher ausprobiert hatten, stellte der ETB nun auf eine Mann-Mann Presse um, da der beste Duisburger (deren Aufbauspieler) nun mit 4 Fouls auf der Bank saß. Ziel war es lediglich ein wenig Druck auszuüben, sich jedoch auf keinen Fall überlaufen zu lassen, um sich stetig näher an Duisburg heranzuarbeiten. Gesagt, getan und eine wahnsinnige Aufholjagd begann. Tatsächlich ließ sich Duisburg aus der Ruhe bringen und spielte Fehlpass um Fehlpass. Beherzt sprangen die Jungs des ETB in jeden Passweg, ließen keine einfachen Körbe zu. Mehrere Duisburger Auszeiten konnten den Run des ETB nicht stoppen, bis Lukas Pandza in der 40. Minute 15 Sekunden vor Schluss bei einem Stand von auf einmal nur noch 72 zu 74 gegen den ETB an die Linie ging. Erster Freiwurf, nichts als Nilon. Doch der zweite ging an den Ring. Mit aller Kraft preschte der ETB zum Rebound und sicherte den Ball. Auszeit! Ein Play musste her. Der bärenstarke Simon bewies große Führungsqualitäten, indem er sich anbot, den letzten Wurf zu nehmen. Einfaches Play, Ball zu ihm auf der Point Guard Position, die restliche Mannschaft auf die linke Seite, Lukas Pandza kommt zum Block Richtung der vollen Seite, Simon faked links, geht mit Volldampf rechts vorbei, Layeup zum 75 zu 74 für den ETB. Auszeit Duisburg, 8 Sekunden zu spielen. Der ETB hat zwei Fouls zu geben. Die Devise war klar, defintiver Stop außerhalb der Zone, keine leichten Punkte. Duisburgs Go-To-Guy zog zum Korb, jedoch frühes Foul bei 3 Sekunden. Den Duisburgern blieb so nur noch ein stark verteidigter Dreier, der das Netz des ETB Korbs nicht mehr berührte. Wahnsinnige Aufholjagd, wahnsinniger Sieg bei einem 18 Punkte Rückstand zum Schlussviertel das Spiel 8 Sekunden vor Schluss noch zu drehen.
Herzlichen Glückwunsch an Alexander, Linus, Ioakei, Thilo, Felix, Lukas P, Lukas U., Lasse, Romain, Damon, Simon und Samuel und Interimscoach Gerrit
Trainer Gerrit zum Spiel:
„Das war heute sehr schwierig. Die Mannschaft und ich haben wirklich eine Zeit gebraucht, um uns aneinander zu gewöhnen, aber wir haben den Schalter in der zweiten Halbzeit umgelegt und ein unfassbares letztes Viertel gespielt, ich glaube mit 33 zu 14. Hammer Kompliment an die Jungs, dass sie sich auch in den Auszeiten so gut eingebracht haben und als Team alles für den Sieg gegeben haben.“