U12-1 verliert zwar ersatzgeschwächt, aber letztlich völlig verdient gegen brandheiße Osterather
Die Vorzeichen zu diesem Spiel standen beileibe nicht gut für Trainer Gerrit Krone und sein Team. Zunächst konnte aufgrund des krankheitsbedingten Ausfalls von Coach G die Woche über nicht gemeinsam trainiert werden, da meldeten sich ausgerechnet beide „Big Men“ Joris Maciulis (WBV Workshop) und Philip Schüssler (Erkältung) für dieses Spiel ab. Osterath konnte aus Erfahrung als klar stärkster Gegner in der Einspielrunde bezeichnet werden, die bisher kein einziges Spiel abgaben. So war dies ein denkbar schlechtes Timing. Zudem sollte es nach monatelanger Verletzungspause das erste Spiel von Leistungsträger Bennett Brock werden, von dem man ebenfalls nicht mehr, als 2/8 Spielzeit erwarten durfte. Dennoch gab sich Coach G vor dem Spiel siegessicher: „Wir kennen Osterath sehr gut und wissen um ihre Qualitäten. Sie sind in der Breite sehr groß und trotzdem schnell und athletisch. Aber wir haben spielerisch eine so hohe Qualität, dass wir hier keinen Zweifel an einen Sieg aufkommen lassen sollten. Vor der Einspielrunde haben wir sie auswärts mit 30 geschlagen, da war unsere personelle Situation keine andere. Das darf keine Ausrede sein.“
Doch der Schuss ging letztlich gewaltig nach hinten los. Osterath schien in keinster Weise beeindruckt von der deutlichen Freundschaftsspielniederlage und zeigte von Beginn an, dass sie heute gewillt waren, dem ETB den Schneid abzukaufen. Ihre Körpersprache war mutig, brandheiß und genauso gingen sie ins Spiel. Osterath spielte von Beginn an eine extrem druckvolle Verteidigung, die merklich Eindruck bei den Kids des ETB hinterließen. Sichtlich irritiert gingen die Jungs bereits nach dem 1/8 mit einem 7 zu 10 Rückstand in die Achtelpause. Das Problem war schnell erkannt, kaum ein Rebound landete in den Händen der deutlich kleineren ETB-Korbjäger und sorgte so für zweite, dritte und teilweise vierte Chancen für die Gäste. Leider veränderte sich dieser Umstand in der kompletten ersten Halbzeit nicht. Osterath ging immer wieder mit aller Macht und körperlicher Überlegenheit zum Korb und scorte. Kamen sie mal nicht zum Korberfolg, gingen gefühlt 8 von 10 Rebounds an die Gäste, die daraus ein ums andere Mal Punkte in Person der beiden bärenstarken Simon Oertel (am Ende 30 Pkte.) und M. Götting (27 Pkte.) generieren konnten. Bereits zur Halbzeit konnte man Coach G an der Seitenlinie toben sehen, auch wenn man zu diesem Zeitpunkt das Spiel noch mit 37 zu 37 ausgeglichen gestalten konnte. Das war einfach nicht der Anspruch des ETB. Der Kampf war nicht da, die Körpersprache zu lasch.
In der zweiten Halbzeit fingen die Jungs um Coach G an zu kämpfen. Allerdings wirkte es eher so, als würden sie ums Überleben kämpfen, als mit Zuversicht. Die Körpersprache war keinesfalls siegessicher und konnte mit dem sensationellen Spiel in der Vorwoche gegen Duisburg mit Nichten verglichen werden. Doch im 6/8 drehte Kapitän Devin Ekinci nochmal richtig auf. Ganze 13 seiner am Ende 19 Zähler erzielte er im 6. Abschnitt und konnte den ETB fast im Alleingang auf eine 10 Punkte Führung zum 58 zu 48 bringen. Doch wer dachte, Osterath würde so leicht aufgeben, sah sich getäuscht. Mit einem unglaublichen Kraftakt drehten sie allein im 7/8 das Spiel auf 63 zu 65 aus Sicht des ETB. Im entscheidenden letzten Achtel erwischte Osterath dann auch noch den besseren Start. Luca Fiedler stemmte sich noch mal gegen die drohende Niederlage und erzielte im Schlussabschnitt 7 seiner 13 Punkte, darunter ein sehr schwieriger Dreier, der den ETB nochmal in Schlagweite brachte. Doch am Ende musste man sich mit 72 zu 75 knapp, aber völlig verdient geschlagen geben. Der Frust nach dem Spiel saß bei allen Beteiligten tief: „Das ist eine Niederlage, die muss ich erstmal verdauen, auch wenn wir nur von der Einspielrunde reden. Osterath war heute einfach heißer als wir. Man hat von der ersten Sekunde an gespürt, dass sie uns knacken wollen und das haben sie völlig verdient geschafft. Meine Mannschaft hat sich heute leider nicht gut verkauft. Wenn man nicht kämpft und wenigstens ein etwas besseres Reboundverhältnis erzielt, gibt man so Spiel halt ab. Ich habs aber auch selber nicht gut gemacht. Ich habe relativ schnell nicht mehr mit klarem Kopf gecoached, weil ich einfach immer wütender wurde, je weiter das Spiel voranschritt. Das sollte mir nicht passieren bei einem im Prinzip völlig belanglosen Spiel, aber auch sonst nicht. Sehr schade und irgendwie nicht begreiflich, nachdem wir letztes Wochenende so eine tolle Leistung gezeigt haben. Das hat heute richtig gesessen.“ resümierte ein völlig enttäuschter Coach Gerrit.
Es spielten Devin (19), Luca (13), Yannick (10), Max (8), Vasili (7), Levin (5), Bennett (4), Gabriel (4), Akin (2) und Matteo