Landesliga Herren nach Hammerspiel um den Aufstieg am Ende ohne Punkte
ETB – Mettmann Sport 74:78
Es war angerichtet in der Helmholtzhalle. Die Herren der Landesliga hatten ordentlich Werbung gemacht und zahlreiche Fans mobilisiert und auch die Tabellenführer aus Mettmann hatten ihre Anhängerschaft mit nach Essen gebracht. Eine gut gefüllte Halle und zwei hochmotivierte Teams versprachen einen tollen Basketballnachmittag, bei dem der Aufsteiger in die Oberliga ausgespielt werden sollte.
Nach der denkbar knappen Niederlage der Essener im Hinspiel (63:64) war man sich der schwierigen Aufgabe bewusst und wollte von Beginn an kraftvoll agieren. Aber den besseren Start erwischten die Gäste, die mit 4:0 in die Partie starteten, bevor der ETB mit einem 8:0 Lauf konterte. In der 5. Minute lag Essen 10:6 in Führung, danach gelang ihnen allerdings bis zur zehnten Minute kein einziger Feldkorb mehr. Folgerichtig schlossen die Mettmanner zunächst auf und bauten sich dann eine sechs Punkt Führung auf, die sie mit ins zweite Viertel nahmen (15:21 aus Sicht des ETB). Dem aggressiven und körperbetonten Spiel beider Mannschaften begegneten die Referees mit einer strengen Linie. Bereits im ersten Viertel wurde ab der 8. Spielminute beinahe ausnahmslos von der Freiwurflinie gescored, dabei holte Mettmann sechs von zehn möglichen Punkten, während Essen lediglich zweimal an die Linie durfte und daraus drei Punkte resultieren. Es galt für den ETB im zweiten Viertel wieder besser ins Spiel zu gelangen und Feldkörbe zu kreieren.
Aber erneut legte Mettmann vor und lag in der 16. Minute 32:21 in Front. Davon unbeeindruckt zeigten sich Kapitän Wormland und Möbes, die ihr Team innerhalb einer Spielminute mit zwei Dreiern von Wormland und starkem Aufbauspiel von Möbes wieder auf 32:34 heranbrachten. Zum Ende des zweiten Viertels das gleiche Bild wie bereits im ersten Viertel – überwiegend Spieler an der Freiwurflinie, diesmal beidseitig magere Ausbeute von jeweils zwei Treffern bei sechs Versuchen. Als hätten sich die Teams abgesprochen, das Spiel nicht an der Freiwurflinie entscheiden zu wollen. Mit knappem Vorsprung für Mettmann beim Stand von 34:38 ging es in die Halbzeitpause.
Nach der Pause ein ähnliches Bild. Mettmann legte vor, Essen hielt gegen. Möbes hielt sein Team mit drei Dreiern im Spiel, während auf Mettmanner Seite Centerspieler Klassen immer stärker in den Mittelpunkt gelangte. Über das gesamte Viertel konnte Mettmann den Vorsprung nicht vergrößern, der ETB aber auch die Führung nicht erlangen. Weiterhin konsequent gepfiffene leichte Kontakte brachten das Spiel immer wieder ins Stocken und machten langsam den Blick auf die Foulstatistik interessant. Da sah es bei einigen Spielern gar nicht gut aus. Während Mettmann Vogt und Erler in Foultrouble hatte, musste der ETB bereits auf Kotlenga verzichten. Ein überaus spannendes und ausgeglichenes Viertel ging mit einem Punkt an Mettmann (23:22) und verlangte nun von Essen, einen fünf Punkte Rückstand auf zu holen (56:61).
Als Mettmanns Vogt in der 31. das Spiel nach seinem fünften Foul beendete, hätte dies noch einmal richtig Auftrieb geben können, aber Essen konnte aus dieser Schwächung nicht profitieren. Anders die Mettmanner, die in der 35. nach dem ebenfalls fünften Foul von Nazemzadeh durch zwei Freiwürfe mit 70:63 die Führung leicht ausbauten. Aber jetzt legte die Halle noch einmal richtig los und die ETB-Spieler taten es ihr gleich. In der 39. Spielminute gelang durch fünf schnelle Punkte der spielprägenden Essener Möbes (per Zweier) und Wormland (per Dreier) der Ausgleich zum 74:74 – die Halle tobte, die Spannung wie in einem guten Thriller auf dem Höhepunkt – noch achtzig Sekunden auf der Uhr. Und wie drei Viertel zuvor gelang keinem Team mehr ein Punkt aus dem Feld, sondern diverse Spieler versuchten sich an der Freiwurflinie. Vier Fehlversuche auf Essener Seite und zehn (!) Freiwürfe auf Mettmanner Seite später, aus denen Mettmann vier Punkte erzielen konnte, musste sich der ETB knapp geschlagen geben. Ein für das Liganiveau ungewohnt intensives und umkämpftes Spiel, das letztendlich doch an der Freiwurflinie entschieden wurde, bringt Mettmann nun in die optimale Ausgangsposition für den Aufstieg, während der ETB sich auf einem starken aber undankbaren zweiten Platz wiederfindet.
„Meine Jungs haben heute wirklich alles gegeben. Die Einstellung stimmte und wir haben ganz klar ein würdiges Spiel um den Oberligaaufstieg gesehen. Mettmann hat klug seine Innenspieler eingesetzt und auch von außen gut getroffen. Das war schwer zu verteidigen. Das physisch starke Defensivspiel, das mein Team auszeichnet, war heute kaum möglich, was uns immer wieder aus dem Konzept gebracht hat. Mettmann hat die meiste Zeit geführt und das Spiel letztendlich an der Freiwurflinie für sich entschieden. Herzlichen Dank an die vielen Fans, das war eine riesen Stimmung in der Halle. Wir gratulieren Mettmann zum Aufstieg und wünschen ihnen eine gute Saison in der Oberliga,“
so der emotional aufgewühlte aber auch stolze Coach Grigoris nach dem Spiel.