Saisonende für beide Metropol-Teams
Ruhrgebiet. Es hat nicht sollen sein: Am Sonntag schieden erst die Metropol YoungStars im Achtelfinale der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL, U16-Bundesliga) mit 73:81 gegen die UBC/SCM Baskets Münsterland aus, dann erwischte es auch die Metropol Baskets Ruhr im Achtelfinale der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL, U19-Bundesliga) mit 83:89 gegen die AB Baskets Berlin. Damit ist nach Spiel zwei in den Achtelfinal-Playoffs Endstation, beide Bundesliga-Teams des Metropol-Projektes von Citybasket Recklinghausen, ETB SW Essen und VfL AstroStars Bochum sowie der Juniorpartner BSV Wulfen, Sterkrade 69ers und Ruhrbaskets Witten haben Saisonende. Nach Ostern beginnen die Metropol Baskets Ruhr mit den Vorbereitungen auf die neue Saison. Startplätze in der U16- wie der U19-Bundesliga sind dem Ruhrgebiet-Projekt durch den Einzug in die Playoffs sicher.
Die U16 vom scheidenden Trainer Philipp Stachula lieferte dem Favoriten aus Münster am Sonntagmittag in der Bochumer Rundsporthalle einen großartigen Fight. 18:18 hieß es nach 10 Minuten, 40:39 zur Pause, 55:55 vor dem letzten Viertel. Dann zogen die Münsteraner um ihren Junioren-Nationalspieler Max Schell (22 Punkte) vorentscheidend auf 72:63 davon. Center Finn Döntgens (Citybasket) mit einem Drei-Punkte-Spiel und Spielmacher Matej Silic (Wulfen) mit seinem zweiten Dreier verkürzten noch einmal auf 69:72 (37.), aber letztlich holte sich Münster trotz Freiwurfschwäche in der Crunchtime das Viertelfinal-Ticket. Es war der fünfte UBC-Sieg im fünften Duell mit Metropol – aber die Ruhrgebiets-Auswahl hatte alles gegeben.
Metropol Youngstars: Laurits Wilke (8), Matej Silic (19/2), Muhamed Ibraimiv (5), Calvin Brüggemann, Felix Ludwig, Felix Landwehr (3/1), Nils Kettling (6), Ben Böther (6), Tim Müller (6), Tim Severing (6/2), Finn Döntgens (14) und Lorenzo Galli.
Noch enger ging es im Spiel zwei des NBBL-Achtelfinales zu. Vier Minuten vor dem Ende führten die Metropol Baskets Ruhr gegen die AB Baskets Ruhr in eigener Halle mit 80:74, um dann doch noch den Sieg aus der Hand zugeben, der ein drittes Entwscheidungsspiel in Berlin bedeutet hätte. Unglaubliche Ballverluste, verlegte Korbleger und eine Freiwurfquote von nur 53 Prozent (Berlin: 89 Prozent) gaben letztlich den Ausschlag gegen das Team vom Trainer-Trio Thorsten Morzuch, Petar Topalski und Yannick Foschi. Hier stand das permant spannende Match nach dem ersten Viertel wie bei der JBBL auch 18:18 unentschieden, zur Pause 41:43 für Berlin und nach 30 Minuten 68:67 für Metropol. Wie vor einer Woche in Charlottenburg fiel die Entscheidung im letzten Viertel: 12:24 in Berlin, 15:22 in Bochum (3:15 in den letzten vier Spielminuten).
Hinzu kam bei den Metropol Baskets ein unglaubliches Verletzungspech. In voller Besetzung wäre der Viertelfinal-Einzug auf jeden Fall möglich gewesen, mindestens der erste NBBL-Playoff-Sieg in der Metropol-Historie. Luca Gerke, der in Spiel 1 in Berlin verletzt fehlte, war diesmal Topscorer mit 21 Punkten, 12 allein im letzten Viertel in Serie zum 80:74. Felipe Galvez Braatz, Topscorer in Berlin, schied nach weniger als zwei gespielten Minuten ohne Fremdeinwirkung mit Verdacht auf Bänderriss aus. In der Aktion zuvor hatte er seinen ersten Dreier versenkt. Auch Top-Rebounder Philipp von Quenaudon musste im Achtelfinale zuschauen – er hatte sich vor neun Tagen die Bänder gerissen. Am Sonntag musste zudem Valentin Bredeck krank passen. Die Metropol-Seuche verhinderte in der NBBL-Saison 18/19 mehr als die Achtelfinal-Teilnahme.
Die „Apartements am Brandenburger Tor“ Baskets aus Berlin erreichten erstmals in ihrer Geschichte das NBBL-Viertelfinale – auch weil sie sensationell sicher aus der Distanz trafen. 53 Prozent Dreier vor der Pause, 42 Prozent Dreier am Spielende – da hielt Metropol nicht mit, obwohl die Feldwurfquote bei beiden gleich war. Marc John Friederici erzielte 25 Punkte (5 von 7 Dreier), Allstar Max Stölzel markierte 24 Punkte (3 Dreier). Bei Metropol spielte neben Luca Gerke (21) noch Schalkes Nils Peters (18/2) und Allstar Erik Neusel mit einem Double-Double (12 Punkte, 12 Rebounds) stark auf.
Metropol Baskets Ruhr: Felipe Galvez Braatz (3/1), Alexander Winck (9/1, 5 Assists), Luca Michels, Luca Gerke (21, 7 Assists), Lasse Bungart (6/2), Simon Landwehr, Din Pobric, Nils Peters (18/2), Erik Neusel (12, 12 Reb.), Semih Sehovic (4), Lennard Kaprolat (8/2) und Nils Charfreitag (2).
Foto: Saisonende bei den Metropol Baskets Ruhr – der Dank in Bochum ging an die Fans für die lautstarke Unterstützung.