NBBL-Team bricht gegen Bonn ein

Diese Niederlage schmerzt: Zum Rückrunden-Start in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) haben die Metropol Baskets Ruhr einen empfindlichen Dämpfer im Kampf um die Playoff-Plätze einstecken müssen. Wie im Hinspiel gab es für das Kooperationsteam von ETB SW Essen, Citybasket Recklinghausen und Juniorpartner BSV Wulfen eine Niederlage gegen den Tabellenvorletzten aus Bonn. Das Team Bonn/Rhöndorf drehte das Match mit einem 13:0-Run in den letzten zweieinhalb Minuten und entführte mit einem 71:64 (37:37) beide Punkte aus der Vestischen Arena.

Im Kampf um Platz vier ist die Ruhrgebiets-Auswahl entscheidend zurückgefallen, denn Bayer Leverkusen gewann zum zweiten Mal gegen Spitzenreiter Phoenix Hagen Juniors und der MTV 1846 Gießen entführte im Hessen-Derby die Punkte aus Frankfurt. Für die Metropol Baskets Ruhr heißt es nun, der Realität ins Auge zu sehen: In den sechs ausstehenden Spielen in 2018 muss das Ziel lauten, möglichst Platz fünf zu halten, um in den Playdowns beim Kampf um den NBBL-Klassenerhalt die besten Karten zu haben. Mit einer Playoff-Teilnahme hatte die gezeigte Leistung am Sonntagnachmittag so wenig zu tun, wie der 3. Advent mit dem Osterhasen.

Dabei war der Start – anders als im Hinspiel – geglückt. 11:4 führte der Gastgeber nach sechs Minuten, 21:17 hieß es immerhin noch zum Ende des ersten Viertels. Auch im zweiten Viertel lag immer Metropol in Führung, versäumte es aber, sich entscheidend abzusetzen. Als Bonns Silas Engel dann auch noch den 37:37-Halbzeitstand herstellte, gab es erstmals lange Gesichter bei den Metropol Baskets.

Bis zum 43:43 (25.) blieb es ausgeglichen. Bonns Marc Klesper hätte dann an der Freiwurflinie die erste Führung für das Team von Trainer Christian Mehrens erzielen können, doch zweimal drehte sich der Ball aus dem Ring. Das nutzte Metropol zu seiner besten Phase: Till Hornscheidt mit seinem einzigen Distanztreffer des Tages (1/7), der Allstar-nominierte Finn Fleute mit seinem einzigen Feldkorb nach der Pause, Valentin Bredeck per Korbleger und noch einmal Hornscheidt an der Freiwurflinie schraubten das Ergebnis auf 52:43. Mit einer 54:45-Führung ging Metropol ins letzte Viertel, das Momentum schien auf MBR-Seite.

Doch die Bonner/Rhöndorfer Kombination gab sich nicht geschlagen, fightete weiterhin um jeden Ball – ein Aspekt, der den Gastgebern am Sonntag abgesprochen werden musste. Zudem ließen die Metropol Baskets im Schlussviertel einfache Punkte liegen, was sich am Ende rächen sollte. Erst verlegte Lokalmatador Valentin Bredeck nach einem tollen Steal einen freien Korbleger. Dann verwarf Till Hornscheidt einen Freiwurf nach einem technischen Foul gegen Christoph Fresen, der kurze Zeit später mit einem zweiten „T“ vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Als Bonn per Engel-Dreier auf 61:58 herankam, konterte Felipe Galvez Braatz aus der Distanz zum 64:58 und legte wenig später beim Fastbreak per no-look-Pass auf Finn Fleute ab, der sich beim Dunking-Versuch zum 66:58 aber verstopfte.

Finn Fleute legte mit 18 Punkten und 14 Rebounds ein Double-Double auf – zum Metropol-Sieg reichte es nicht. Foto: Dirk Unverferth.

Und so kam es, wie es kommen musste: 38 Minuten lang hatte Metropol kein einziges Mal in Rückstand gelegen, aber den Sack nicht zugemacht. 72 Sekunden vor Ende übernahm Bonn durch einen Korb von Robin Dahl erstmals die Führung: 64:66. Und Metropol fehlte diesmal die Kaltschnäuzigkeit, das Blatt noch einmal zu wenden. So waren die Gesichter nach 40 Minuten noch länger als zur Halbzeit: Die Metropol Baskets Ruhr verloren ein Spiel, das sie nie und nimmer hätten verlieren dürfen oder müssen. 0:13 gingen die letzten zweieinhalb Minuten an das Team Bonn/Rhöndorf, das in der Tabelle plötzlich nur noch zwei Punkte hinter den Ruhrgebietlern steht und den direkten Vergleich mit 2:0 gewonnen hat.

Metropol: Felipe Galvez Braatz (8/1), Fabian Berens (8/1), Marco Coric (4), Valentin Bredeck (5), Luca Gerke (4, 6 Assists), Till Hornscheidt (9/1), Erik Neusel (2), Jason Isanza, Finn Fleute (18, 14 Reb.), Semih Sehovic (4), Nils Peters (2), Jason Tolkmit.