30 oder 3 – Hauptsache 2

ETB – Köln Nordwest: 67:64

Unerwartet kryptisch wie die Überschrift des Berichtes gestaltete sich das Spiel gegen den Tabellennachbarn aus Köln. Das Team aus Köln hätte mit einem Sieg den Punktestand zum ETB ausgleichen können. Für die Jung-ETBler ging es um die Frage, ob sie Anschluss an die Tabellenspitze halten oder sich ins Mittelfeld begeben. Etwas seltsam muteten daher die Töne im Vorfeld an, man rechne mit einem deutlichen Sieg mit 30 Punkten. War diese Haltung etwa in den Köpfen der Essener Spieler – es würde ein einfaches Spiel und ein sicherer Sieg?

Deutlich weniger druckvoll als in den vergangenen Spielen aber kontrolliert startete der ETB. Spielmacher Neo wurde krankheitsbedingt in der ersten Hälfte geschont und Svea übernahm den Aufbau des Spiels. Bis zur 7. Minute war daran auch gar nichts auszusetzen. Svea erzielte die ersten sechs Punkte, Momo, Fynn und Noah legten nach und stellten einen kleinen Vorsprung von 12:7 her. Zwischen der achten und achtzehnten Minute gab es dann allerdings nur unfassbare 2 Punkte, was zu einem Spielstand von 14:21 führte. Es fehlte an Konsequenz und Wille zum Abschluss, an Spritzigkeit und Zusammenspiel. Da halfen alle Blicke zur Schuldsuche bei angeschlagenen Spielern, Schiedsrichterentscheidungen oder zugenagelten Körben nichts. Letztendlich ist es ganz einfach. Nicht die schöne Aktion zählt, sondern der Ball im Korb. Und wenn das nur ein einziges Mal in zehn Minuten gelingt, dann wird es im Basketball ganz, ganz eng… Immerhin schien noch vor der Pause ein Ruck durch das Team zu gehen und Svea, Momo und Fynn wehrten sich erfolgreich gegen die bis dahin mauen zwei Punkte auf dem Bogen. So ging man mit nur leichtem Rückstand (21:24) in die Pause.

Ein weiteres zerfahrenes Viertel folgte. Svea startete erneut mit den ersten Punkten für den ETB und zeigte in diesem Spiel nicht nur in der Defense, sondern unter beiden Körben eine starke Leistung. Leider musste sie ab der 25. Spielminute von der Bank aus das Team unterstützen – Neo war jetzt also genug geschont und musste übernehmen. Bis zur 26. Minute lief man einem gleichbleibenden Rückstand hinterher. Die Coaches stellten jetzt mit Momo, Fynn und Hendrik drei große Spieler auf das Feld und brachten damit die Wende. Mit einer guten Defense und wichtigen Körben glichen Fynn und Hendrik in der 27. Minute endlich aus – 38:39 nach dem dritten Viertel. Die ersten Minuten des letzten Abschnitts waren geprägt von ständigen Führungswechseln. Zwar lief es in der zweiten Hälfte in der Offense deutlich besser für die ETBler, aber man ließ im Gegenzug dem Gegner immer noch viel Raum und Gelegenheit unter dem eigenen Korb. In der 38. Minute beim Stand von 58:58 schien es, als habe Neo jetzt einfach genug. Er dominierte seinen Gegenspieler nach Belieben, agierte unglaublich klug und machte in den letzten drei Minuten 13 seiner insgesamt 23 Punkte. Von wegen also einfacher Sieg mit 30 Punkten. Am Ende waren es 3.

„Was zählt sind die 2 Punkte, über alles andere werden wir ausführlich mit den Kids sprechen. Definitiv standen wir uns heute selbst im Weg. Es ist allerdings auch so, dass man die hervorragenden Ansätze bei den Spielern sieht. Manche wollen es einfach zu schön machen, manche denken zu viel nach, bei manchen fehlt vielleicht noch die Erfahrung. Das wird schon,“

beruhigten sich die beiden Coaches nach dem Spiel auch ein wenig selbst.

Für Essen spielten: Neo (23), Momo (12), Svea (10), Fynn (10), Hendrik (4), Noah (3), Hüseyin (3), Max A. (2), Finn, Lukas, Simon