Abenteuer Landesliga mit zweitem Platz gekrönt – ein kleiner Rückblick
Was für eine Traumsaison für die Landesliga Mannschaft des ETB SW Essen… Nach einem turbulenten Aufstieg als Drittplatzierter von der Bezirksliga in die Landesliga war am Anfang der Saison das große Ziel, in der Liga zu bleiben. Doch schnell wurde jeden klar, dass viel mehr drin ist. Der Kader war groß und auf jeder Position zweifach oder sogar dreifach gut besetzt.
Saisonstart
Nach den ersten 5 Spielen belegte man Platz 1 – und das ohne Niederlage. Alle Siege wurden sogar sehr deutlich und mit einem Durchschnitt von über 40 Punkten gewonnen:
- TSV Mülheim – ETB (63:74)
- ETB – TuS Hilden 2 (105:36)
- Basket Duisburg – ETB (50:92)
- ETB – SG Langenfeld (98:47)
- ETB – Südwest Baskets Wuppertal 3 (79:50)
Mettmann 1. Akt
Der erste Dämpfer folgte am 6. Spieltag bei der ebenfalls ungeschlagenen Mannschaft aus Mettmann. Denkbar knapp in einem sehr spannenden Spiel verloren die angeschlagenen Essener mit einem Punkt (63:64), obwohl sie zum Schluss mehrere Möglichkeiten hatten, das Spiel für sich zu entscheiden.
Der Rückschlag machte sich in den nächsten Spielen beim Team bemerkbar. „Die Effektivität und die erforderliche Spannung fehlten nun und es war schwer das Team richtig zu motivieren“, so Trainer Grigoris Siopoulos. Trotzdem konnte man auch die nächsten Spiele bis zum Jahresende deutlich gewinnen.
- ETB – Polizei SV Wuppertal (66:43)
- MTG Horst – ETB (55:79)
- ETB – BG Kamp Lintfort 3 (70:50)
Neues Ziel: Aufstieg
Das Ziel „Klassenerhalt“ war schon bis Ende des Jahres erreicht. Nun mussten neue Ziele gesetzt werden. Das Team war bereit, den Schritt weiter zu gehen und um den Aufstieg mitzuspielen. Das sollte aber am ersten Spiel des neuen Jahres eine Halbzeit lang in Solingen stark in Frage gestellt werden. Der Gastgeber kontrollierte das Spiel, führte zwischendurch mit 20 Punkten und stellte die Essener vor eine schwere Aufgabe. Doch der Kampfgeist, der das Team in die Bezirksliga begleitete, kehrte zurück, so dass zum Schluss doch ein klares 87:67 herausgespielt werden konnte. Nun blieb für die Hinrunde nur noch ein Spiel gegen die Drittplatzierten aus Wuppertal (Südwest Baskets 2). Das als Spitzenspiel definierte Spiel ließ aber schnell keine Frage offen, wer als Sieger den Platz verlassen würde. Zum Schluss gewannen die Schwarzweißen mit 88:53 und beendeten die Hinrunde hinter den ungeschlagenen Mettmanner auf Platz 2.
Rückrunde
Man hat sich jetzt als Team vorgenommen, jede Chance zu nutzen um auf dem ersten Platz zu landen. Allerdings merkte man, dass beim Team eine gewisse Trainingsmüdigkeit einkehrte. Immer wieder fehlten beim Training wichtige Spieler, immer öfter konnte keine hohe Trainingsintensität aufgebaut werden. Das machte sich bei den nächsten Spielen mehr oder weniger bemerkbar. Viele leichte Fehler beim 86:54 gegen ein stark geschwächtes Mülheimer Team waren die Folge. Noch deutlicher wurde es in Hilden. Gegen den Letztplatzierten TuS gelang den Essenern sehr wenig und sie kamen nur mit einem blauen Auge davon 70:61 (Jakob bekam eine Platzwunde und musste anschließend genäht werden).
Für eine Zwischenfreude sorgte die Information, dass Mettmann in Wuppertal gegen SW 2 verloren hatte. Die Sterne standen gut für den ETB.
Allerdings hat der Leistungsabfall, der sich beim Spiel der Essener abzeichnete, seinen Höhepunkt am dritten Spieltag der Rückrunde erreicht. Basket Duisburg als Mitaufsteiger und Viertplatzierter gab alles und machte es den Rüttenscheidern das ganze Spiel lang richtig schwer. Die Gastgeber versuchten über den Kampf zurück ins Spiel zu finden. Die Duisburger schafften es aber immer wieder, davon zu ziehen. Zum Schluss sah es kurzzeitig so aus, dass das Glück doch noch auf Essener Seite sein sollte. Sebastian schaffte acht Sekunden vor Schluss mit einem 3er die ETB Führung (68:67). Doch die Duisburger erzielten zwei Sekunden vor Schluss – ebenfalls mit einem 3-Punkte-Wurf – den entscheidenden Treffer zum Sieg (68:70). Der Vorteil durch die Mettmann-Niederlage am Vorwochenende war wieder verspielt.
Das änderte aber trotzdem nicht die Ausgangssituation. Die Entscheidung über den Aufstieg sollte beim Top-Spiel zwischen beiden Mannschaften fallen. Als Vorbereitung dazu dienten die zwei Spiele davor.
Das erste Spiel in Langenfeld war ein Leckerbissen und machte gute Hoffnung. Nach einem 0:9 und 3:14 Start legten die Essener los und trafen aus jeder Situation, so dass der Gegner verzweifelte. Zum Schluss hieß es 116:65 für den ETB. Auch das nächste Spiel in Wuppertal wurde klar gewonnen. Es zeigten sich aber wieder einige Schwächen bei der Umsetzung der einstudierten Laufwege (84:47).
Mettmann 2. Akt
Am 09.03.2019 war es dann so weit. Das Spitzenspiel um den Aufstieg in die Oberliga. Das Spiel sollte dann auch alles bieten, was ein Spitzenspiel verspricht. Die Halle füllte sich vor Spielbeginn, so dass schon beim Sprungball eine tolle Atmosphäre herrschte. Das Spiel entwickelte sich zu einem regen Schlagaustausch mit leichten Vorteilen für Mettmann. Pech hier für den ETB, dass die Schiedsrichter eine sehr kleinliche Linie fuhren, so dass fast jeder Kontakt als Foul gepfiffen wurde. Es ist klar, dass in so einer Situation die eindeutig bessere Defense im Nachteil ist (Saison Defense ETB: 1255, Mettmann: 1417). Zum Schluss war die Spannung nicht mehr auszuhalten. Mit 5 schnellen Punkten glich der ETB das Spiel 80 Sekunden vor Schluss aus. Die Halle tobte, die Spannung wie in einem gutem Thriller auf dem Höhepunkt. Aber wie fast das ganze Spiel davor wurde das Spiel durch die Freiwürfe entschieden. Mettmann hatte 4/10 in den letzten Sekunden (30/55 insgesamt), der ETB dagegen 0/4 (19/39). Das Spiel endete mit 78:74 für Mettmann, so dass die Meisterschaft schon am 17. Spieltag entschieden war.
Post Saison… oder doch noch nicht?
Ab diesem Zeitpunkt war es schwer, das Team wieder zu motivieren, damit der 2. Platz gesichert wird und die Chance, als Zweitplatzierter doch noch aufzusteigen, zu bewahren. Das erste Spiel nach der Entscheidung war in Wuppertal gegen Polizei SV. Ein 8-Mann Team wurde sehr schnell auf 6-Mann minimiert, da Fabian und Alex sich im Spiel verletzten. Das Team tat sich sehr schwer und nur die letzten Minuten konnte man überzeugen, was auch den Sieg bescherte (64:58). Auch die nächsten Spiele konnte man nicht richtig überzeugen, gewann diese aber trotzdem und beendete die Saison mit einem 19-3 Sieg-Niederlage Verhältnis:
- ETB – MTG Horst (101:51)
- BG Kamp Lintfort – ETB (69:73)
- ETB – TSG Solingen 2 (76:50)
- Südwest Baskets Wuppertal 2 – ETB (75:82)
Fazit
Eine durchaus erfolgreiche Spielzeit mit einem bitteren Beigeschmack boten die jungen ETB-Spieler. Es war eindeutig einiges mehr zu holen für das Team von Grigoris Siopoulos – vor allem bei den zwei Spielen gegen Mettmann.
Das Team stellte die beste Defensive der Liga mit 1255 kassierten Punkten (der 2. hatte 1417). Dabei wurde auch der Angriff nicht vernachlässigt (2. Platz mit 1796 Punkten). Die 541 Punkte Korbdifferenz bedeuten auch, dass die Spiele durchschnittlich mit 24 Punkten Differenz gewonnen wurden. Dabei wurden 20 Spieler eingesetzt, 19 von ihnen punkteten. Der jüngste Spieler war 15 der älteste 31 Jahre alt.
Einsatz
Name | Spiele | Punkte |
Jakob Kotlenga | 22 | 87 |
Manuel Möbes | 21 | 530 |
Sebastian Wormland | 20 | 319 |
Freddy König | 20 | 70 |
Alex Thömmes | 20 | 46 |
Fabian Franz | 18 | 125 |
Jan Lukas Bauernfeind | 16 | 140 |
Ramtin Nazemzadeh | 14 | 124 |
Nico Ansorge | 14 | 96 |
Philipp Rehwinkel | 14 | 84 |
Nils Rosenkranz | 10 | 21 |
Nikolaos Koliastas | 8 | 30 |
Ivan Pehar | 7 | 23 |
Luca Michels | 6 | 70 |
Jannis Claus Siopoulos | 6 | 12 |
Timo Boes | 4 | 8 |
Hazem Jamal Edden | 4 | 5 |
Kwabena Boateng | 2 | 5 |
Carl Weckbecker | 2 | 0 |
Fabian Jendroska | 1 | 1 |
Aussicht
Nach einer kleinen Verschnaufpause wird das Team für die kommende Saison neu formiert. Eine durchgehende Try-Out Phase soll ab Anfang Mai starten und bis zu den Sommerferien durchgeführt werden. Je nach formierter Mannschaft werden die Ziele gemeinsam im Team am Anfang der Saison neu gesetzt.